Coronavirus in Norditalien – Analyse eines Dramas

REGELMÄSSIG AKTUALISIERT (Stand 05.04.2020)

Um die sehr restriktiven Maßnahmen aufgrund des Coronavirus weltweit zu begründen, berufen sich Politik und meinungsführende Experten vor allem auf die Notlage in Norditalien und Spanien. Denn schaut man auf die weltweiten Zahlen der Ausbreitung und Tödlichkeit von COVID-19, stechen die die schrecklichen Statistiken dieser Länder stark heraus. In Italien sind es insgesamt über 15000 Tote bei ca. 125000 positiven Tests (Quelle, Stand 05.04.2020). Ein humanitäres Drama, vor allem konzentriert in der Region Lombardei. Sehr ähnlich ist die Lage in Spanien, wo sich große Anteile der ernsten Fälle auf die Regionen Madrid und Katalonien verteilen (Quelle). 

Es stellt sich die Frage: Was ist dort passiert, um eine solche Katastrophe auszulösen?

Ein Versuch, den Ende Februar einsetzenden Prozess zu analysieren, der auf den ersten Blick Ende Februar eingesetzt hat und welcher mit dem Zusammenkommen aus Fehlverhalten und unglücklichen Zufällen zu erklären sein scheint.

Wichtig: Beim Autoren handelt es sich um einen Datenanalysten, der keine medizinische Ausbildung besitzt. Alle Aussagen in diesem Bereich sind mit Quellen ausgewiesen. 

Coronaviruszahlen, Stand, 05.04.2020 Morgens

Zusammenfassung

Die Coronakatastophe als Kombination aus Fehleinschätzungen und Risikofaktoren:

  • Covid-19 war zum Zeitpunkt der flächendeckenden Identifikation der Fälle bereits weit verbreitet
  • Berichterstattung und strikte Maßnahmen führten zu Hysterie und einem übermäßigen Andrang in den Krankenhäusern Vorort
  • Die Übertragung wird durch Hausarrest in die eigenen vier Wände noch verstärkt, was kurzfristig zu einer weiteren Überforderung der Krankenhäuser/Intensivstationen führt
  • Alte, kranke und somit geschwächte Patienten werden reihenweise intubiert, was ihre Überlebenschance statistisch stark verschlechtert
  • Luftverschmutzung, marode Gesundheitseinrichtungen, Vorerkrankungen usw. begünstigen in den betroffenen Regionen die dramatische Lage
  • Maßnahmen sind emotions- bzw. angstgeleitet und basieren in keinster Weise auf repräsentativen Daten für die gesamte Bevölkerung

Schritt 1: Hohe Ausbreitung der Infektion, bevor sie bemerkt wurde

Der erste offizielle Fall wird in der Lombardei am 22.2.2020 registriert. Am gleichen Tag kommen noch 46 weitere Personen hinzu (Quelle). Die hohe Trefferrate im Zuge der frühen Tests und der in der Folge rapide Anstieg deuten bereits darauf hin, wie weit verbreitet die vermeintlich neue Infektion zum Zeitpunkt der ersten registrierten Fälle ist. Kurz darauf, noch im Februar, werden Schulen und Universtäten sowie viele andere öffentliche Einrichtungen geschlossen. Da die Tests gerade zu Beginn zentral gesteuert werden, laufen sie nur langsam an. Die Dunkelziffer ist vermutlich sehr groß und bis heute noch mind. zehnfach über den berichteten positiven Tests (Quelle).

Schritt 2: Schnelle Dramatisierung der Berichterstattung

Wie in den meisten nationalen Medien der westlichen Welt beginnen die Medien in Italien sofort nach dem ersten Anstieg der positiven Tests Ende Februar mit einer aggressiven Medienkampagne im Hinblick auf die Gefährlichkeit und die vermutete Ausbreitung des Virus in der Bevölkerung. Davon motiviert, beginnt die Regierung deutlich vor den Nachbarländern restriktive Maßnahmen einzuführen. Darunter die Abrieglung betroffener Städte und regionale Ausgangssperren (Quelle). Von beruhigenden Worten der Meinungsführer noch Mitte bis Ende Februar (Quelle) wird nahtlos auf die Diskussion von Horrorszenarien gewechselt. Die plötzliche nationale Notlage und die Überbelastung von Krankenhäusern wird von Premierminister Conte öffentlich propagiert (Quelle).  Da zu diesem Zeitpunkt fast ausschließlich schwer erkrankte Patienten gestestet werden, ist zudem die Sterberate im Ländervergleich sehr hoch, was die Katastrophenwahrnehmung antreibt. 

Schritt 3: Häufung von Todesfällen und Andrang auf Krankenhäuser

Die Zahl der Todesfälle steigt in der ersten Märzwoche von 34 auf über 300 rapide an. Der Großteil der Toten sowie der positiven Tests fallen in den nördlichen Regionen Lombardei, Emilia-Romagna und Venetien an (Quelle). Vermutlich angestachelt durch die dramatischen Bilder und die entstehende Panik kommen besonders viele alte, von einer Infektionskrankheit betroffenen Menschen in die Notaufnahmen und von dort in die Intensivstationen der lokalen Krankenhäuser. Dadurch werden die von vornherein geringen Kapazitäten von gerade einmal ca. 5000 Intensivbetten, 12,5 pro 100000 Einwohner (Quelle), für ganz Italien gesprengt. Viele dieser Betten sind auch mit anderen Patienten belegt (Quelle und Quelle). Sobald eine kritische Menge überschritten ist, können nicht mehr alle Patienten adäquat versorgt werden. Todesfälle häufen sich zwangsläufig, da unter anderem die wichtige Beatmung nicht mehr möglich ist.

Ein simples Rechenbeispiel von Ein simples Rechenbeispiel von Mikrobiologie und Virologe Prof. Dr. Martin Hadditsch: „…gäbe es auf 100000 Einwohner 20 beatmungspflichtige Covid-19-Patienten, so stünden in Österreich und Deutschland noch 10 Betten leer, während man in Frankreich oder Spanien 8 Patienten beim Sterben zusehen müssten“ (Quelle, Youtube Video ab 5:20). 

Anzahl Krankenhausbetten 1990-2017 (Quelle). 

Die Folge: Viele Menschen, welche ohne die ausgelöste Hysterie der Medien mit Atemwegs-Symptomen zu Hause geblieben wären, kommen jetzt in die Krankenhäuser.  Gerade alte Menschen (das Durchschnittsalter der Verstorbenen ist über 80, Quelle) besetzen die Intensivstationen, welche dort ohne die panischen Reaktionen auf das Coronavirus überhaupt nicht gelandet wären. Viele von ihnen wären besser betreut worden, oder „eines natürlichen Todes“ inm Kreise ihrer Familien oder einer Pflegeeinrichtung gestorben. Doch nun tragen sie zur Überforderung der Krankenhäuser bei, wodurch auch die sonst dort anfallenden Fälle nicht mehr adäquat versorgt werden können. Priorisierung bzw. Triage (mehr dazu hier) von medizinischer Hilfe ist unvermeidlich. Durch die hohe Ansteckungsrate des Virus und posthume positive Tests werden sehr  viele der Verstorbenen als COVID-19 Tote gezählt und die Todesrate steigt weiter an (Quelle).

Schritt 4: Ausgangssperre verstärkt den Infektionseffekt

Die Anfang März zuerst für betroffene Städte und Regionen und dann für ganz Italien verhängten Ausgangssperren kommen zu einem Zeitpunkt, zu dem vermutlich bereits hunderttausende mit dem neuartigen Coronavirus infiziert sind (Quelle). Der daraus resultierende enge Kontakt in der Familie konzentriert wie weitere Infektion noch – sie dient als Katalysator, unter anderem auch, weil virale Übertragungsraten in den eigenen vier Wänden am größten sind (Quelle). Dort sind dann vor allem die Risikogruppen betroffen, da sie von jüngeren Familienmitgliedern angesteckt werden, die maximal sehr milde Symptome aufweisen (Quelle). Der hohe kulturell-bedingte Familienzusammenhalt in Italien verstärkt diesen Effekt. Anstatt die Verbreitung in kurzer Zeit zu stoppen, geben verstecke Infizierte das Virus zumindest zeitweise sogar schneller weiter, auch an Risikopatienten. Auch andere, für ältere Menschen gefährliche Influenzaviren können in trockenen Innenräumen leichter oder häufiger übertragen werden (Quelle). 

Ein wichtigen Indiz: Erst nach fast 3 Wochen Ausgangssperre gehen die Steigerungen der Fallzahlen und die Todesraten langsam zurück, da durch die beschriebene Siutuation noch während der Regulierungen zahlreiche Infektionen hinzukamen. Dadurch entwickelt sich ein Teufelskreis. Bereits überforderte Krankenhäuser erhalten große Zahlen neuer Patienten, die durch das Ausgangsverbot dem Virus noch stärker ausgesetzt wurden. Der Zusammenbruch des Systems wird maximiert.

Schritt 5: Falsche Behandlung?

Es häufen sich zudem die Anzeichen dafür, dass auf den Intensivstationen, die schweren, oft sehr alten Menschen mit Vorerkrankungen zu früh intubiert werden. Davor warnen Lungenärzte schon seit einigen Wochen (Quelle). Intubation heißt: die Patienten werden unter Narkose gesetzt, was allein schon eine starke Belastung eines alten, schwachen Menschen darstellt und in der Folge künstlich beatmet, zumeist über ein Rohr, welches in die Luftröhre gelegt wird (Quelle). Die Notfallärzte auf den Intensivstationen, gerade in der derzeitigen katastrophalen Lage scheinen hier zu diesem schnellen, aber rabiatesten Mittel zu greifen.

Es gibt jedoch eine über Jahre andauernde Debatte zur Indikation und Sinnhaftigkeit von Intubationen bei alten Menschen. Eine Studie aus dem Jahr 2018 berichtet über dramatische Todesraten nach der Intubation von über 65-Jährigen (Quelle und Quelle): Nur 31 Prozent der Patienten im Alter von 65 bis 74 Jahren überleben den Krankenhausaufenthalt. Bei den 80- bis 84-Jährigen sinkt diese Zahl auf 19 Prozent und für die über 90-Jährigen sind es lediglich 14 Prozent. Andere Studien haben gezeigt, dass gebrechliche Senioren mit Vorerkrankungen nach einem Aufenthalt auf der Intensivstation einen Rückgang ihrer Gesundheit erleben und diejenigen, die eine Intubation bekamen, doppelt so häufig starben.

Ein wichtiger Grund: Der Körper ist durch die virale Infektion bereits stark geschwächt und sollte eigentlich dabei unterstützt werden, seine Abwehrkräfte zu maximieren. Die Intubation schädigt jedoch das System und entspannt darüber hinaus den Körper, indem ihm das Atmen abgenommen wird. Dazu auch Dr. Gunter Frank auf achgut.com: „…in der Praxis deuten Erfahrungsberichte inzwischen deutlich darauf hin, dass gestorbene und zuvor intubierte Covid-19 Patienten noch leben könnten, wenn man stattdessen abgewartet und kontrolliert Sauerstoff zugeführt hätte.“ (Quelle)

Schritt 6: Weitere Faktoren

Dazu kommen einige weitere Faktoren, welche von renommierten Experten und Statistikern aufgebracht werden und welche zeitnah analysiert werden sollten.

  • Verwirrende Zählweise der Todesfälle: Laut der Gesundheitsbehörden sowohl in Italien und Spanien, als auch in anderen westlichen Ländern, werden nicht die DURCH Covid-19 verstorbenen Menschen, sondern die MIT Covid-19 verstorbenen gezählt (Quelle). Viele werden erst nach dem Tod überhaupt getestet. Das führt zwangsläufig zu einer Überschätzung der Todeszahlen, da andere Ursachen überhaupt nicht berichtet werden (Quelle). Die zentrale Frage, wie viele tatsächlich die Coronavirusinfektion als Todesursache hatten, wird ignoriert. Das hat inzwischen auch das Robert-Koch-Institut für Deutschland bestätigt (Quelle).

  • Hohe Luftverschmutzung (in Norditalien): Die Po Ebene und die stark industrielastige Lombardei finden sich unter den Regionen mit der schlechtesten Luftqualität in Europa. Das ist vergleichbar, wenn auch nicht so stark ausgeprägt, wie in der Wuhanregion in China. Besonders schlecht sind hier die Werte für die derzeit leidende Stadt Brescia (Quelle)
  • In Italien und Spanien gibt es viele ältere Raucher und die COPD-Fälle (chronische Lungenerkrankungen) sind vergleichsweise häufig (Quelle) und es wird weniger Geld in Prävention und Behandlung investiert (Quelle). Ein sehr relevanter Risikofaktor für Covid-19, welches gefährliche Lungenentzündungen auslösen kann.
  • Antibiotikaresistente Keime töten besonders viele Menschen in Gesundheitseinrichtungen in Italien. Das ist im Zusammenhang mit Lungenentzündungen ein großes Problem in der aktuellen Krise (Quelle und Quelle)
  • Italien und Spanien haben sehr wenige ausgebildete Krankenpfleger und Krankenhausbetten pro 1000 Einwohner im internationalen Vergleich und zudem recht alte Mediziner mit unzureichender moderner Ausbildung (Quelle und Quelle). Die Überforderung der Systeme, gerade bei sehr lokalisierten Ausbrüchen wie hier in der Lombardei, in Madrid oder in Katalonien wird begünstigt

Fazit: Die sich herauskristallisierende Datenlage und erste Studien renommierter Mediziner etc. weisen inzwischen eindeutig darauf hin, dass sich die Corona-Epidemie ähnlich auswirkt wie eine relativ gefährliche Grippeepidemie. Das zeigt auch die europaweite, wöchentliche Analyse der Gesamtmortalität, EuroMOMO (Quelle). Hier ist der Ausschlag nach oben, dem im Winter alljährlich durch Atemwegserkrankungen ausgelöst wird., in den letzten Wochen und Monaten sogar deutlich kleiner als in einigen Vorjahren.

In starken Influenzajahren könnten Schätzungen zum Höhepunkt der Ausbreitung bis zu 1000 Menschen pro Tag als Folge der Infektion sterben.  Die hohe Mortalität für alte, gebrechliche Patienten ist zudem für Covid-19 und Influenzaerkrankungen deckungsgleich (Quelle).

Seit dem Ausbruch der Krise in China und noch vermehrt in Europa überschlagen sich angebliche Experten mit Prognosen und Hochrechnung zu den Infektions- und Todesraten! Doch ihre Basisdaten sind überhaupt nicht repräsentativ, sondern basieren auf den selektiven Tests von Kranken und insbesondere schwer erkrankten. Die politischen Maßnahmen sind geleitet von diesen fehlerhaften Annahmen, ohne dass eine sachgemäße Untersuchung mit einer repräsentativen Stichprobe auch nur versucht worden wäre.  

Anstatt die Risikogruppen zu schützen und sie im Alltag zu unterstützen, wie es im übrigen bei starken Grippeepidemien stets gemacht werden sollte, sind die Staaten weltweit panisch in die Richtung von massiven Freiheitseinschräkungen und Verfassungsbrüchen gerannt. Mit Shutdowns werden die Existenzen etlicher Millionen Menschen riskiert. Wohlstand in ungekanntem Maße wird auf der Basis von Horrorszenarien vernichtet. Am Ende vermutlich zur fehlgeleiteten Eindämmung einer recht aggressiven Atemwegserkrankung.

Die aktuellen Maßnahmen müssen rasch beendet werden, um die langfristigen Folgen immerhin zu minimieren. 

Coronakrise und die Einschränkung der Freiheit – ein emotionaler Appell

Im Zuge der als Pandemie klassifizierten Ausbreitung des Coronavirus wurden weltweit strikte, freiheitseinschränkende Maßnahmen verordnet. Das Ausmaß der Restriktionen hat es in dieser Form in der Moderne noch nicht gegeben und so flächendeckend sind sie vermutlich sogar in der Geschichte der Menschheit einmalig.  Auf diesem Blog werden die moralischen und die ökonomischen Konsequenzen dieser Maßnahmen thematisiert werden aber beginnen möchte ich mit einem emotionalen Appell.

Denn was auf der Welt gerade passiert ist aus meiner Sicht eine extreme Beschränkung des Lebens an sich. Menschen werden in ihre eigenen vier Wände verbannt und selbst wenn sie rausgehen, sollen Kontakte minimiert werden. Viele Aktivitäten sind überhaupt nicht mehr möglich oder nur noch allein. Die Isolation hat die Kontaktdichte des zwischenmenschlichen Zusammenlebens ist auf das kleinste mögliche Maß reduziert! Und dabei sind sie für einen gesunden Menschen unabdingbar. Kommunikation mit verschiedenen Menschen, Körperkontakt, gemeinsames Lachen sind zentrale Bestandteile des Lebens und ohne sie werden wir krank.

Auf dem Altar der vermeintlichen Sicherheit werden aus Angst vor einer Krankheit alle Dinge geopfert, welche die Existenz lebenswert machen. Doch Menschen müssen leben. Dazu gehört das Erleben von besonderen Momenten, das Risiko etwas Neues auszuprobieren, Fühlen von Freude und Begeisterung, aber auch Angst, das gemeinsame Feiern, Fehler machen und ja, auch mal das Leiden in schrecklichen Situationen. Schmerz und Freude werden nur in der freien Entfaltung wirklich erlebt und gelebt. Ohne sie vegetieren wir dahin.

Derzeit wird ein katastrophaler Präzedenzfall aufgebaut, bei dem suggeriert wird, dass wir ohne Konsequenzen dem gesamten Leben Einhalt gebieten können, um womöglich Menschenleben zu retten. Und danach sei dann alles wie vorher! Doch wie soll das weitergehen? Igeln wir uns bei jeder Gefahr ein? Ist Sicherheit und Unversehrtheit ab jetzt stets mehr wert als das richtige Leben?

Unser gesamter Wohlstand und alle Aspekte des Lebens, die wir aufregend und wertvoll erachten, basieren auf der Aufgabe von Sicherheit und der Übernahme von Verantwortung für das eigene Leben. Wenn wir morgens das Haus verlassen, nehmen wir in Kauf, dass uns etwas passieren kann. Im Straßenverkehr, bei der Arbeit oder beim Sport. Krankheiten gibt es zuhauf und die töten auch bei in Deutschland hunderttausende Menschen pro Jahr! Das Risiko begleitet uns alltäglich und überall. Der Fakt, dass wir heutzutage in den sichersten und friedlichsten Gesellschaften in der Geschichte der Menschheit oder gar der Erde leben, darf uns nicht vergessen lassen, dass Unsicherheit und der Tod feste Bestandteile unserer Existenz sind. Und das lässt sich auch durch Ausgangssperren, Verbote und Zentralisierung von Macht nicht verhindern.

Panik und Schätzungen mit keinerlei Beweisen treiben diese Maßnahmen, welche zudem von einem substanziellen Teil der Weltbevölkerung unterstützt werden. Wir haben keine Ahnung, wen wir genau retten oder wie groß die Gefahr ist und über die Folgen macht sich keiner ernsthaften Gedanken. In den Kommentaren auf sozialen Netzwerken liest man vor allem Folgendes: „Klar, da gehen ein paar Pleite, aber was solls, wenn wir nur ein Menschenleben retten!“ Solange die Menschen ihre Playstation und Netflix haben, scheinen sie einer totalitären Tendenz zuzustimmen. Unsere Gesellschaften sind so komfortabel geworden, dass das Wissen über die Entstehung von Wohlstand, der Annehmlichkeiten, die wirklich täglich genießen und der Lebensqualität, die wir erreicht haben völlig abhandengekommen ist. Dass alle unsere Errungenschaften auf der Aufgabe von Sicherheit zugunsten von freier Entfaltung basieren, wird überhaupt nicht mehr diskutiert. Zur Aufhebung unserer Freiheitsrechte sind gegenwärtig nicht einmal handfeste Beweise vonnöten! 

Anscheinend hat sich die Mentalität der Menschen, vor allem auch der jüngeren Generationen, in den letzten Jahrzehnten schleichend und fast unbemerkt verändert. Sicherheit ist auf einmal das größte zu bewahrende Gut, für das alles andere aufgegeben werden muss. Ein seltsamer Zug einer als sehr narzisstisch wahrgenommenen „YOLO-Generation„. Aber vielleicht ist genau diese Denkweise der Auslöser. Der starke Trend zur Selbstbezogenheit sorgt in der Panik für einen geblendeten Selbsterhaltungstrieb, durch den ohne Rücksicht auf Verluste unmittelbar die emotionale Sicherheit im Vordergrund steht. „Nach mir die Sintflut“! 

Der Appell: Statt einfach unsere Gesellschaften zu zerstören, um VIELLEICHT einige Leben zu retten, muss bewiesen diese absurden Maßnahmen sofort gestoppt werden. COVID-19 ist vielleicht gefährlicher als eine normale Grippewelle. Aber deshalb darf das Leben nicht aufhören. Wenn uns das Heilmittel kränker macht als die Erkrankung selbst, sind wir auf einem langen Holzweg, von dem es vielleicht kein Zurück gibt.

Linksammlung 29.03.2020

Achgut: Ausgangsbeschränkungen – Was sagt der Anwalt?

„Bei uns soll nun nicht der nachweisliche Täter der Freiheit beraubt werden, sondern alle potenziellen Täter gleich mit, weil eine gesellschaftliche Gruppe angesichts einer grassierenden Krankheit mit einem erhöhten Risiko leben muss.“

Eine Seite aus der Schweiz schreibt, „Die Corona Dunkelziffer ist wohl viel höher: Eine gute Nachricht„! 

Linksammlung 28.03.2020

Diese Artikel bieten lediglich eine Übersicht über die aktuellen Entwicklungen, die Interpretation ist dem Leser überlassen.

Durchschnittsalter der „COVID-19-Toten“ in Deutschland 81 Jahre

Tagesspiegel: Kanzleramtschef erteilt der Hoffnung auf schnelle Lockerung der Maßnahmen eine Absage

Krankenhäuser melden aufgrund von Unterbelegung Kurzarbeit an, meldet der Schweizer Tagesanzeiger  

Auch in Hamburg ist das der Fall, wie die Hamburger Morgenpost berichtet

Fund des Tages: Studie – Italien mit Abstand die meisten Tote wegen Krankenhauskeimen auf Tagesschau.de vom 18.11.2019

Coronavirus und COVID-19: Neue Krankheit oder Gefahr für die Menschheit?

DIE AKTUELLE SITUATION (ständig aktualisiert, Stand: 28.03.2020)

Part 1 – Das Virus

Photo by Martin Sanchez on Unsplash

Zusammenfassung: Es handelt sich bei SARS-Cov-2 um ein sehr aggressives, neuartiges ( oder durch ein neues Testverfahren vor Kurzem identifiziertes Virus), welches zusätzlich zur diesjährigen eher moderaten Grippewelle den Behandlungsaufwand für Atemwegserkrankungen deutlich intensiviert. Die der Menschheit auferlegten Maßnahmen stehen in keinem Verhältnis zur Gefährung durch die Erkrankung COVID-19 und werden mehr Schaden anrichten, als sie verhindern können.

Was ist das Coronavirus? Physiologisch greift die durch das SARS-Cov-2-Virus ausgelöste COVID-19-Erkrankung besonders stark die unteren Atemwege an. Die Symptome ähneln einer schweren Erkältung, aber mit abweichender Prävalenz der Symptome. Hohes Fieber und Atemnot sind Anzeichen für einen schweren Verlauf (Quelle und Quelle). 

Die schweren Erkrankungen, die durch das Virus ausgelöst werden, betreffen mitunter fast ausschließlich ältere, vorerkrankte Menschen. Für diese Gruppe scheint COVID-19 sogar gefährlicher zu sein, als normale, saisonale Influenzaepidemien.

WICHTIG: Für den Großteil der Menschen handelt es sich maximal um eine milde Art der grippeartigen Krankheiten. Die Influenza führt durchschnittlich zu deutlich schwereren Verläufen (Quelle). 

Krankheitsverlauf: Schon mit dem gegenwärtig unvermeidlichen Fokus auf kritische Fälle wird von mind. 80% milden Verläufen berichtet (Quelle). Diese Zahl wird in der Realität viel höher sein, was aber erst mit steigenden Testzahlen und randomisierten Stichproben aufgedeckt werden kann. Die identifizierten kritischen Fälle werden sich hingegen kaum verändern. Denn diese gehen vermutlich bereits zu diesem Zeitpunkt vollständig in die Erfassung der Gesundheitssysteme über (Quelle).

Die Infektionsrate ist hoch. Verstärkt durch Populationsdichte und hohe Mobilität in modernen Gesellschaften. Die hohe Inkubationszeit (durchschnittl. 5-6 Tage, insgesamt 2 bis 14 Tage, Quelle) in der anscheinend bereits eine Ansteckung erfolgen kann wird maximiert die Übertragungsrate. Außerdem fehlt eine Impfung. Die Konsequenz: Neuer Virus, starker Ausbruch. 

In Zahlen (Quelle): Influenza hat eine Übertragungsrate von durchschnittlich 1,3 (Basisreproduktionswert saisonal 1 bis 2). Jede mit der Grippe infizierte Person kann sie durchschnittlich auf 1,3 Personen übertragen, und die Grippe ist seit langem bekannt, sodass eine große Anzahl von Menschen bereits Kontakt mit dem Virus hatte. Die Übertragung der Influenza ist demnach relativ langsam. SARS-COV-2 hat jedoch eine Übertragungsrate von fast 3. Also kann jeder Infizierte auch während der Inkubationszeit oder ohne Symptome das Virus ca. 3 Personen übertragen, so dass das Auftreten von Fällen sehr schnell erfolgt.

Durch frühes, gezieltes Testen kann das jedoch gestoppt und kontrolliert werden. Darauf deuten die Ergebnisse aus vielen Ländern im skandinavischen Raum, sowie aus Deutschland, Österreich, Südkorea oder Japan (Quelle).

Die Letalität ist hoch umstritten. In China, wo das Virus bisher vermutlich am längsten aktiv war, schaffte es COVID-19 selbst in der Hochphase zwischen Februar und März nur auf Rang 49 der Todesursachen (Quelle). Aber: In Italien war es in der gleichen Phase auf Platz 8 (Quelle). Lokale Ausbrüche führen zu signifikanten Anstiegen der Todeszahlen, z.B. in Wuhan, wo es im Februar zu einer 25%-Steigerung durch COVID-19 kam (Quelle). Aber solche selektiven Analysen eines lokalen Ausbruchs der Epidemie verzerren das Gesamtbild der Gefährung. Jeder Ausbruch einer Infektionskrankheit kann statistisch auf dramatische Weise dargestellt werden, wenn die Perspektive angepasst wird. 

Die Dunkelziffer ist sehr groß und unterscheidet sich zwischen Regionen stark. Durch die größtenteils milden Verläufe und das Gebot, im Falle grippeartiger Symptome derzeit einfach zuhause zu bleiben, gibt es sehr viele unerkannte Fälle. Geschätzt sind es derzeit 5-15-fach der offiziellen positiven Tests (erste Quelle, Studie aus China). 

Eine hohe Dunkelziffer von nicht diagnostizierten Fällen ist bei zahlreichen leichten und sogar symptomfreien Verläufen überhaupt nicht vermeidbar. Dabei spielt auch die Zahl der Tests und wie diese über die Bevölkerung verteilt sind eine entscheidende Rolle. Denn: In Deutschland wird augenscheinlich recht viel getestet. Eine Übersicht: 167.000 Tests (15.3.20) gegenüber 316.000 Südkorea, 207.000 Italien (jeweils 20.3.20). Leider sind die Zahlen hier nicht so aktuell, da die Berichterstattung sehr schleppend verläuft. Aber in den EU-Ländern wurden die Zahlen an Tests laut offizieller Aussagen in der Woche vom 16.3. nochmals deutlich angehoben. Deutschland liegt hier anscheinend ganz vorne. Zurzeit werden mehr 100.000 Tests pro Woche durchgeführt, so dass die aktuelle Zahl (Stand: 24.3.2020) eher bei 450.000 oder mehr liegt (Quelle).

Setzt man dies jetzt in Relation zu den positiven Tests, ergibt sich ein deutlicher Trend:

Deutschland 15.03.2020 – Tests: 167000 Positive Tests: 3795 = 2.3%

Schätzung Deutschland 23.03.2020 – Tests: 450000, Positive Tests: 33000 = 7.3%

Südkorea 20.03.2020 Tests: 316000 Positive Tests: 8652= 2.7%

Italien 20.03.2020 Tests: 206000 Positive Tests: 41035 = 19.9%

Frankreich: 15.03.2020 Tests: 36747 Positive Tests: 4499 = 12.2%

Spanien 18.03.2020 Tests: 30000 Positive Tests: 11178 = 37.3%

Diese Kennzahl, die noch sehr schwer zu finden ist, und vor allem in der Berichterstattung bisher keine Rolle spielt, bietet eine weitere Berechnungsgrundlage für das Ausmaß der Dunkelziffer.

Die Werte von Frankreich, Italien und Spanien sind dementsprechend zu niedrig, weil man sich derzeit in bestimmten Regionen auf die kritischen Fälle konzentrieren muss. Deshalb ist auch die auf dieser Basis berechnete Mortalitätsrate sehr hoch. In Italien liegt sie zurzeit bei 10% (24.03.2020: 70000 zu 7000, Deutschland 33000 zu 160 also 0,48%). Eine hohe Testzahl bei deutlich geringerer Sterblichkeitsrate würde auf eine realistischere Einschätzung der Infiziertenzahl hindeuten. Je mehr Tests im Verhältnis zur Bevölkerung durchgeführt werden, derzeit in Deutschland knapp 5% mit stark steigender Tendenz, desto valider das Bild im Hinblick auf die gesamte Bevölkerung. Die Dunkelziffer sinkt. Bei 7.5% positiver Tests und einer viel geringeren Todesrate, als in den Krisenländern, ergäbe sich eine tatsächliche Fallzahl, die für Italien oder Spanien 10-Mal oder sogar mehr über den Schätzungen liegt (Quelle).  

Die Schlussfolgerung: In Italien gibt es nicht 70.000 Infizierte, sondern mind. 700000, und die meisten wissen es nicht bzw. werden niemals gezählt (Quellen: https://ourworldindata.org/coronavirus & https://interaktiv.morgenpost.de/corona-virus-karte-infektionen-deutschland-weltweit/)

Multiple Faktoren führen zu regionalen Ausbrüchen scheinen die Gefährdung der Risikogruppen zu vergrößern: Luftverschmutzung (siehe hierfür Wuhan, Brescia oder Bergamo), sozialer Austausch mit den Risikogruppen in mediterranen Ländern, sowie der Altersstruktur der Bevölkerung (Quelle). Und sehr wichtig, die späte Erkennung durch die Inkubationszeit. In Italien fanden sich am ersten Tag des offiziellen Ausbruchs in der Lombardei am 20.2. sofort 36 weitere Fälle (Quelle und Quelle). Da war es für das unvorbereitete Gesundheitssystem schon zu spät.

ABER: Es sind es dort nur lokale Ausbrüche dieser neuartigen Coronaart, welche sich leider zuerst unentdeckt und in Verbindung mit der fehlenden Immunisierung schnell vermehrt. Die restlichen Regionen der am meisten betroffenen Länder zeigt keine vergleichbare Ausbreitung, welche gefährlicher oder deutlich aggressiver als eine normale Influenzawelle agiert. So sind es in der Region Lazio (mit Rom) auf 6 Millionen Menschen am 23.3. 63 Tote auf sehr wenige identifizierte Fälle, ca. 1540. Das ist nicht signifikant und selbst deutlich unter dem bayerischen Vergleichswert (Quelle). In China fanden sich bisher 67800 der knapp 82000 positiven Tests in der Hubei Region um das Epizentrum Wuhan (Quelle). Danach folgt Guangdong mit der moderaten Zahl von gerade einmal 1415 Fällen. 

Deshalb sind einige regionale Gesundheitssysteme sind überfordert (siehe Norditalien, Wuhan und Madrid), da in diesen Ländern viele der Risikofaktoren vereint sind und sehr konzentrierte, große Ausbrüche auftreten. In Italien waren es vor dem Ausbruch laut Gesundheitsbehörde ca. 5000 Intensivbetten auf 60 Millionen Einwohner, in Deutschland waren es  bereits 28000 auf 82 Millionen (Quelle). In Norditalien sind darüber hinaus nur ein Teil dieser Betten zu finden.  Wie sich eine Überbelegung äußert, zeigt sich auch in Spanien: Am 23.3. lagen allein in Madrid 1050 Personen auf der Intensivstation, 1535 waren verstorben (Quelle). Angesichts dieser Zahlen sind neue Hospitalisierungen überhaupt nicht möglich, weil die Kapazitäten überstrapaziert werden (Quelle).

Die Folgen sind dramatisch, wie es die teils schrecklichen Fernsehbilder und Erfahrungsberichte in den sozialen Medien zeigen. Es würde sich demnach um das unglückliche, furchtbare Zusammenkommen verschiedener Faktoren handeln, die jeweils zu einer lokalen Epidemie geführt haben. Diese Entwicklung muss sehr ernst genommen werden, darf aber nicht als einziger Treiber der getroffenen Maßnahmen genutzt werden. Nicht Ausnahmen, sondern die Regel muss hier priorisiert werden. 

Die Risikowahrnehmung wird durch die fehlerhafte Berechnung und Überschätzung der Todesrate manipuliert. Berechnet wird sie auf allen großen Seiten und von Berichtstellen wie der WHO oder dem Robert-Koch-Institut bislang aus der Anzahl der Todesfälle geteilt durch die positiven Tests (Quelle). Diese Zahl wird dann mit der Grippe-Todesrate verglichen, welche in der Regel als 0.1% dargestellt wird (Tagesschau, Aponet, NPR). 

Bei den Grippewerten aus verschiedenen Ländern handelt es sich jedoch um tatsächliche Todesraten – die Case Fatality Rate (CFR). Denn sie errechnen sich aus der Zahl der Todesfälle geteilt durch die gesamte Zahl der jährlichen Fälle (als Schätzung, Quelle).  Würde man für die Influenza die gleiche Methode verwenden, wie derzeit für COVID-19, müsste man z.B. für die Grippewelle 2017/18 die abgeschätzten Todesfälle (25100, Methodik) durch die labordiagnostischen positiven Influenzatests (334000) teilen und käme auf einen schockierenden Wert von 7.5% (Quelle). Das wäre extrem, selbst im Vergleich zu COVID-19. Tatsächlich werden aber die gesamten Erkrankungen geschätzt. Dazu das RKI in seinem Influenzabericht: „Nach jeder Grippesaison wird die Gesamtzahl der über das erwartete Maß hinausgehenden Arztbesuche aufgrund akuter Atemwegserkrankungen geschätzt. Diese Gesamtzahl entspricht vermutlich in etwa der Zahl der Patienten mit einer Influenza-Erkrankung (Quelle zur Methodik). Die 25100 Todesfälle werden durch diesen Wert geteilt.

Der gesamte Vergleich ist derzeit sehr irreführend oder sogar fahrlässig. Um eine solche Schätzung für COVID-19 vorzunehmen, braucht es Zeit und umfangreiche Daten. 

Die wirkliche Todesrate ist noch schwer abzuschätzen, aber es gibt erste Ansätze. Wie oben beschrieben sind die bislang berichteten Zahlen nicht valide. Die am häufigsten zitierten 3.4% der WHO basieren auf der Anzahl der Toten geteilt durch positive Fälle Anfang März ohne Rücksicht auf unerkannte Fälle und die Starke Altersabhängigkeit der Sterblichkeitsrate.  Die bisher genaueste, kontrollierteste Messung (Kohortenstudie) kommt vom Kreuzfahrtschiff Diamond Princess mit einer CFR von 1% in einer älteren Population (gesamtes Schiff 62 Jahre, Quelle). Für diese Risikogruppe ist sie vermutlich etwas höher als eine saisonale Influenza, vor allem durch die Neuartigkeit des Virus und die dadurch geschwächte Immunreaktion. Der erwartbare Wert für die Todesrate liegt auf Basis dieses kleinen Datensatzes zwischen 0,05 und 1% (Quelle). 

Immer noch schwache Schätzungen basierend auf den hohen Testzahlen in Österreich und Deutschland kommen auf 0.56% bzw. 0.48% (24.3., Quelle), wobei auch hier eine deutliche Dunkelziffer bestehen dürfte. In den Skandinavischen Ländern ist die Sterblichkeitsrate ähnlich gering.  Und die tatsächliche Todesrate dürfte also noch etwas geringer sein (Quelle). 

Auch die Kommunikation der Zahlen ist verwirrend und mangelhaft. Positive Tests werden als Zahl der Infektionen dargestellt, obwohl diese beiden Zahlen nicht identisch sind.  Alle Meinungsführer nutzen schockierende Zahlen und Fakten selektiv und machen Prognosen darüber, wie groß die Dunkelziffer ohne Symptome wirklich ist. Daraus wird ein extremes Gefährdungspotential und eine überzogene CFR (Case Fatality Rate, Sterblichkeitsrate) abgeleitet. Die gesamte Debatte basiert auf Spekulationen zu möglichen Horrorszenarien. 


Beispiele

Fehlende Evidenz für langfristige Auswirkungen: Es ist offensichtlich, dass derzeit eine hohe Zahl an Infektionen und lokal an Todesfällen auftritt. Wenn sich allerdings die Gesamtsterblichkeitsrate („All-cause-mortality) eines Landes über das Jahr verteilt nicht oder nicht signifikant erhöht, ist COVID-19 nicht gefährlicher oder gesellschaftlich relevanter als andere Krankheiten und Todesursachen.

 

Part 2 – Die Maßnahmen

Maßnahmen scheinen völlig überzogen. Die derzeitige Strategie soll die Ansteckungsrate über die Zeit zu verteilen, damit der Höchstwert auf einem Niveau liegt, welches für das Gesundheitssystem besser beherrschbar ist. Die Regierungen hören ausschließlich auf voreingenommenen Rat von Experten aus der medizinischen, biologischen Feldern, ohne die Vor- und Nachteile abzuwägen. Diese zeitliche Verlängerung wird mit hohen wirtschaftlichen und menschlichen Kosten verbunden sein.

Eine Infektionskrankheit, welche den größten Teil der Bevölkerung kaum gefährdet, sollte so nicht eingedämmt werden. Alle Gedanken sind derzeit in eine Richtung gelenkt: Den Schutz der Menschen vor sich selbst im Angesicht mit einer vermeintlichen Gefahr für die gesamte Menschheit. Dabei werden Scheuklappen aufgesetzt vor Vergleichen mit regelmäßigen weltweiten Epidemien von Atemwegserkrankungen auf der einen Seite und den langfristigen gesellschaftlichen, ökonomischen Folgen für die gesamte Menschheit. Der müßige Grippevergleich für die USA im Winter 17/18: Über 900000 Hospitalisationen und laut CDC ungefähr 61000 Tote (CI-95: 46404 bis 94987, Quelle). Andere Quellen sprechen von ca. 80000 (Quelle). Die Menschheit kann nicht auf jede tödliche Krankheit oder außerordentlich gefährliches Ereignis mit vollständigem „Shutdown“ reagieren. Stattdessen sollte in diesem Fall die Immunisierung vorangetrieben UND der ökonomische, soziale Schaden minimiert werden. 

Häusliche Isolation ist der falsche Weg. Sie sorgt dafür, dass dem Virus im begrenzten Raum ohne Frischluft und direktes Sonnenlicht bessere Bedingungen zur Ausbreitung gegeben werden. Die asymptomatischen Infizierten geben den Erreger in der Familie weiter. 

Katastrophale mediale Berichterstattung: Verantwortungsvolle Journalisten senken das Panikniveau der Bevölkerung mit echten Daten und Fakten und fördern nicht überzogene, emotionale Reaktionen. Daraus werden die sehr kostspieligen, teils totalitäre Maßnahmen, die unsere Zivilisationen für Jahrzehnte beschädigen und Armut vervielfachen könnten. Durch die ständigen Live-Updates ohne Kontext mit Bezug auf die derzeitigen Todesraten als echte Orientierungswerte ist eine unvergleichliche Angst entstanden, welche die Reaktionen der Politik und der Bevölkerung leitet. 

Die Konjunkturpakete sind eine Katastrophe für die Wirtschaft in Deutschland und weltweit. 750 Milliarden Euro aus direkter Verschuldung und Garantien in einem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) (Quelle und Quelle) ist eine Summe, mit der die jüngeren Generation noch lange zu kämpfen haben wird. Aus staatlicher Sicht ergeben sich neben den Finanzspritzen für Unternehmen zusätzliche Kosten bei Sozialleistungen, u.a. Kindergeld und Hartz 4 (Quelle).  

Dabei ist selbst das sofort benötigte Geld noch gar nicht verfügbar. Stattdessen werden erstmals seit mehr als fünf Jahren neue Schulden aufgenommen. Es wird eine nachträgliche Kreditaufnahme in Höhe von 156 Milliarden Euro angestrebt. Staatsverschuldung und Umverteilung von Steuergeldern auf große, gut vernetzte Konzerne ist der Plan der Wirtschaft, während für Selbstständige und KLeinunternehmen geringe Hilfen oder Darlehen bis 15000€ bekommen (Quelle). Solche Rettungsmaßnahmen unter Berücksichtigung der finanziellen Lage der westlichen Industrieländer verantwortungslos und werden zu einer Verlängerung der Krise führen, wenn die Anfangseuphorie aus dem Geldfluss abklingt (Quelle, mehr dazu unter Die Folgen).

 

Part 3 – Die Folgen

Akute wirtschaftliche Einbrüche sind bereits nicht mehr zu vermeiden und werden mit jedem Tag gravierenderKleine und mittelständische Unternehmen haben in der Regel eine geringer Kapitalbasis und Verbindlichkeiten und werden rasch aus dem Markt gespült. Große, produktionsintensive Unternehmen müssen Arbeitnehmer entlassen und der Prozess des Wohlstandsverlust wird beschleunigt. Wir begeben uns in eine Abwärtsspirale, die wie die Ausbreitung des Virus exponentiell voranschreiten wird. 

Langfristige ökonomische Folgen sind bisher nur zum Teil absehbar, aber werden in jedem Fall harsch ausfallen. Einige Beispiele: 

  1. Wirtschaftskrisen mit starken Einbrüchen der BIP werden zwangsläufig passieren. Sie  führen zu Arbeitslosigkeit, Insolvenzen und einem unvergleichlichen Kapitalverlust. In Amerika waren es in der Woche vom 23.3. alleine 3 Millionen neue Neuanmeldungen von Menschen ohne Arbeit (Quelle).  
  2. Der Welthunger, der in den letzten Jahrzehnten trotz rasant wachsender Weltbevölkerung in armen Ländern drastisch reduziert wurde, wird wieder ansteigen. Im letzten Jahr waren es ca. 9 Millionen Hungertote (Quelle). Ein Anstieg von 10%, also 900000 Menschen, ist eine konservative Schätzung. Und darunter sind vor allem kleine Kinder! 
  3. Weniger Kapital wird in medizinische Forschung und Ausrüstung fließen, wodurch auch in westlichen Industrieländern die Qualität der Gesundheitsversorgung eingeschränkt wird. Krebstherapie, Präventionsmaßnahmen oder Notfallversorgung werden leiden und das wird zwangsläufig viele Leben kosten. 
  4. Geldmangel in öffentlichen Systemen: Sozialsysteme und Gesundheitswesen werden unter einem Rückgang der finanziellen Mittel leiden. Langfristig wird das zu einem spürbare Rückgang der Lebensqualität und sogar einem Anstieg der Mortalität führen, da die Qualität der Vorsorge und der Leistungen zurückgehen wird. Das Rentenniveau wird weiter sinken müssen, da fehlende Steuereinnahmen die Subventionierung des Rentensystems durch erschweren.
  5. Soziale Unruhen sind zu erwarten. Die von der Bundesregierung in Deutschland und anderen Staaten geplanten Hilfspaket führen zu einer weiteren Umverteilung von Steuern und anderen Zwangsabgaben zu großen, gut vernetzten Unternehmen wie Lufthansa oder angeblich „systemrelevanten“ Banken. 
  6. Langfristige Rezession: Dúrch den flächendeckenden Einbruch von Produktion, erwerbstätiger Arbeit und Investments, wird aus einer akuten Krise wahrscheinlich eine ausgewachsene Depression (Quelle). Die Staatsverschuldungen, welche bereits zuvor am Limit waren, werden weiter steigen. Die niedrigen Zinssätze der Zentralbanken spülen billiges Geld in den Markt und Inflationsraten steigen. Auch darunter leiden vor allem „kleinere Sparer“ und Menschen ohne wertvolle Sachanlagen.  

 

Biologische sSpekulation: Ein bislang wenig besprochener Fakt sind de negativen Auswirkungen der teilweisen Isolierung und Kontaktreduktion von Menschen. Über einen längeren Zeitraum wird das gesamte „Keim-Gleichgewicht“ in der Bevölkerung, welches für die Gesundheit und die Resilienz gegen ALLE Infektionskrankheiten essentiell ist, beschädigt werden. Eine Immunsuppression in der gesamten Bevölkerung könnte entstehen. Wenn Menschen nach Wochen oder Monaten der sozialen Isolation wieder normal miteinander interagieren, kann der Organismus auf das Keimbiotop seines Umfeldes nicht mehr und es wird einen dramatischen Anstieg sämtlicher anderer Infektionen, nicht nur von durch das Coronavirus, geben. Todesraten durch andere Infektionen werden sich vergrößern. Fazit: Auch für den allgemeinen Zustand des Immunsystems der Bevölkerung ist das Maßnahmenpaket bzw. das Experiment, welches fast mit der gesamten Weltbevölkerung durchgeführt wird, unverantwortlich. 

Was muss jetzt passieren? 

Wie oben beschrieben handelt es sich wahrscheinlich um das schreckliche Zufälle gefördert von menschlichem Versagen, die zu den lokalen Ausbrüchen in Norditalien, der Region Madrid oder Wuhan geführt haben. Diese schreckliche Entwicklung muss ernst genommen werden, darf aber nicht als einziger Treiber der getroffenen Maßnahmen genutzt werden. Nicht Ausnahmen, sondern die Regel muss priorisiert werden. Deshalb sollten folgende Schritte unternommen werden: 

  • Sofortige Aufnahme des regulären Alltags, um die langfristigen Folgen zu minimieren. 
  • Ressourcen auf Tests konzentrieren. Große Energien sollten in die Durchführung von Tests gehen, um Ausbrüche zu identifizieren und sofort zu stoppen. 
  • Studien und Analyse der epidemiologischen Daten vor allem auch zur saisonalen Komponente (siehe SARS)
  • Beginn einer weitgehenden Immunisierung der Bevölkerung unter Rücksichtnahme auf Risikopatienten (Quelle)
  • Datenbasierte Identifikation und Sicherung der Risikogruppen, bis zur selbstgewählten Isolation
  • Aufklärung der Bevölkerung über reale Risiken. Vermeidung von Spekulation und Ausmalen von Horrorszenarien
  • Freisetzung von Innovationen: (Kreative) Ideen, wie gefährdete Personengruppen (wenn nötig) isoliert werden können und die Behandlungskapazität im Ernstfall maximiert werden kann. (Beispiel: App, in der sich Leute zur Unterstützung einsamer Risikofälle bewerben können, Lebensmittel liefern etc.)
  • Ressourcen und Regulationsabbau für Forschung der Krankheit im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 und Medikamenten zur erfolgreichen Therapie
  • Staatlich: Steuersenkungen, Abbau von Regulierungen auch im gesamten wirtschaftlichen Bereich, um die Erholung der Wirtschaft voranzutreiben und Innovation zu fördern
  • Strafrechtliche Konsequenzen für die Verursacher der echten Katastrophe, auch in der Politik. Verfassungsverstöße müssen untersucht werden. 

 

Weitere recherchierte Quellen: 

  • Die Katastrophe mit 8 Toten auf dem Kreuzfahrtschiff Diamond Princess (Quelle), ein Vorkommen, dass als speziell für COVID-19 angebracht wird, aber in den letzten Jahren auch schon durch Influenza ausgelöst wurde (siehe hier und hier).

  • Pneomoniefälle mit tödlichem Ausgang steigen in den letzten 30 Jahren in Italien an und führen gerade in der älteren Bevölkerungen zu vielen Todesfällen. 1990 waren es knapp 7000, 2017 deutlich über 12000 (siehe Grafik hier, Quelle).  Dieser Trend lässt sich zwar auch in anderen Länder beobachten, aber der Anstieg war gerade in den letzten Jahren weniger ausgeprägt (siehe Frankreich hier). Die Alterung der Bevölkerung führt zu einer hohen Belastung des schlechten Gesundheitssystems. 

  • Grippewellen waren in den letzten Jahren sehr tödlich – Beispiel USA im Winter 17/18 mit 900000 Hospitalisationen und ungefähr 60000-80000 Toten. Oder Deutschland (diesen Part habe ich vom Deutschen Netzwerk Evidenzbasierte Medizin übernommen) im gleichen Jahr mit geschätzt 25.100 Menschen, welche an Influenza verstorben sind [Quelle]. Wenn man die vom RKI für 2017/18 errechnete CFR von 0,5% zugrunde legt, entspricht dies einer Anzahl von 5 Millionen Infizierten. Die Grippe-Saison dauerte laut Surveillance-Bericht des RKI von der 52. Kalenderwoche 2017 bis zur 14. Kalenderwoche 2018, also 15 Wochen [Quelle]. Um innerhalb von 15 Wochen auf 5 Millionen zu kommen, müsste sich die Anzahl der Infizierten alle 4,4 Tage verdoppeln – ähnlich wie wir es jetzt bei SARS-CoV-2 sehen – nur bei der Influenza haben wir es nicht gemessen. Es gab jedenfalls 2017/18 keine Meldungen, dass unser Gesundheitssystem überlastet war, obwohl sicher alle 25.000 Grippetoten vor ihrem Tod medizinisch versorgt wurden, die meisten sicher stationär oder gar intensivmedizinisch.

  • Grippewellen bringen Gesundheitssystem an den Rand der Belastungsfähigkeit, wie in Frankreich 2016/17, als die Fallzahl und Todesfälle stark anstiegen und eine Krise ausgerufen wurde (Quelle und Quelle). Folgende Zitate: „Doch die Grippe trifft in diesem Jahr überdurchschnittlich viele Menschen über 65, von denen 20 Prozent mehr erkranken als man auf Basis Erfahrungen früherer Jahre angenommen hatte“, sowie „Zudem verschlechtert sich deren Zustand so schnell und stark, dass sie umgehend im Krankenhaus behandelt werden müssen. Dort wiederum sind die Notaufnahmestationen rettungslos überfordert“. Ähnliche Berichte exístieren auch über die Grippewelle im gleichen Jahr in den USA, selbst im milden Kalifornien (Quelle und Quelle). 

  • Es gilt als erwiesen, dass Selbstmordraten und Drogenkonsum durch Wirtschaftskrisen signifikant ansteigen. Dazu gibt es langfristige Untersuchungen und Stichpunktartige Berechnungen zur Krise 2007/2008 (eine Zusammenfassung gibt es hier).