REGELMÄSSIG AKTUALISIERT (Stand 05.04.2020)

Um die sehr restriktiven Maßnahmen aufgrund des Coronavirus weltweit zu begründen, berufen sich Politik und meinungsführende Experten vor allem auf die Notlage in Norditalien und Spanien. Denn schaut man auf die weltweiten Zahlen der Ausbreitung und Tödlichkeit von COVID-19, stechen die die schrecklichen Statistiken dieser Länder stark heraus. In Italien sind es insgesamt über 15000 Tote bei ca. 125000 positiven Tests (Quelle, Stand 05.04.2020). Ein humanitäres Drama, vor allem konzentriert in der Region Lombardei. Sehr ähnlich ist die Lage in Spanien, wo sich große Anteile der ernsten Fälle auf die Regionen Madrid und Katalonien verteilen (Quelle). 

Es stellt sich die Frage: Was ist dort passiert, um eine solche Katastrophe auszulösen?

Ein Versuch, den Ende Februar einsetzenden Prozess zu analysieren, der auf den ersten Blick Ende Februar eingesetzt hat und welcher mit dem Zusammenkommen aus Fehlverhalten und unglücklichen Zufällen zu erklären sein scheint.

Wichtig: Beim Autoren handelt es sich um einen Datenanalysten, der keine medizinische Ausbildung besitzt. Alle Aussagen in diesem Bereich sind mit Quellen ausgewiesen. 

Coronaviruszahlen, Stand, 05.04.2020 Morgens

Zusammenfassung

Die Coronakatastophe als Kombination aus Fehleinschätzungen und Risikofaktoren:

  • Covid-19 war zum Zeitpunkt der flächendeckenden Identifikation der Fälle bereits weit verbreitet
  • Berichterstattung und strikte Maßnahmen führten zu Hysterie und einem übermäßigen Andrang in den Krankenhäusern Vorort
  • Die Übertragung wird durch Hausarrest in die eigenen vier Wände noch verstärkt, was kurzfristig zu einer weiteren Überforderung der Krankenhäuser/Intensivstationen führt
  • Alte, kranke und somit geschwächte Patienten werden reihenweise intubiert, was ihre Überlebenschance statistisch stark verschlechtert
  • Luftverschmutzung, marode Gesundheitseinrichtungen, Vorerkrankungen usw. begünstigen in den betroffenen Regionen die dramatische Lage
  • Maßnahmen sind emotions- bzw. angstgeleitet und basieren in keinster Weise auf repräsentativen Daten für die gesamte Bevölkerung

Schritt 1: Hohe Ausbreitung der Infektion, bevor sie bemerkt wurde

Der erste offizielle Fall wird in der Lombardei am 22.2.2020 registriert. Am gleichen Tag kommen noch 46 weitere Personen hinzu (Quelle). Die hohe Trefferrate im Zuge der frühen Tests und der in der Folge rapide Anstieg deuten bereits darauf hin, wie weit verbreitet die vermeintlich neue Infektion zum Zeitpunkt der ersten registrierten Fälle ist. Kurz darauf, noch im Februar, werden Schulen und Universtäten sowie viele andere öffentliche Einrichtungen geschlossen. Da die Tests gerade zu Beginn zentral gesteuert werden, laufen sie nur langsam an. Die Dunkelziffer ist vermutlich sehr groß und bis heute noch mind. zehnfach über den berichteten positiven Tests (Quelle).

Schritt 2: Schnelle Dramatisierung der Berichterstattung

Wie in den meisten nationalen Medien der westlichen Welt beginnen die Medien in Italien sofort nach dem ersten Anstieg der positiven Tests Ende Februar mit einer aggressiven Medienkampagne im Hinblick auf die Gefährlichkeit und die vermutete Ausbreitung des Virus in der Bevölkerung. Davon motiviert, beginnt die Regierung deutlich vor den Nachbarländern restriktive Maßnahmen einzuführen. Darunter die Abrieglung betroffener Städte und regionale Ausgangssperren (Quelle). Von beruhigenden Worten der Meinungsführer noch Mitte bis Ende Februar (Quelle) wird nahtlos auf die Diskussion von Horrorszenarien gewechselt. Die plötzliche nationale Notlage und die Überbelastung von Krankenhäusern wird von Premierminister Conte öffentlich propagiert (Quelle).  Da zu diesem Zeitpunkt fast ausschließlich schwer erkrankte Patienten gestestet werden, ist zudem die Sterberate im Ländervergleich sehr hoch, was die Katastrophenwahrnehmung antreibt. 

Schritt 3: Häufung von Todesfällen und Andrang auf Krankenhäuser

Die Zahl der Todesfälle steigt in der ersten Märzwoche von 34 auf über 300 rapide an. Der Großteil der Toten sowie der positiven Tests fallen in den nördlichen Regionen Lombardei, Emilia-Romagna und Venetien an (Quelle). Vermutlich angestachelt durch die dramatischen Bilder und die entstehende Panik kommen besonders viele alte, von einer Infektionskrankheit betroffenen Menschen in die Notaufnahmen und von dort in die Intensivstationen der lokalen Krankenhäuser. Dadurch werden die von vornherein geringen Kapazitäten von gerade einmal ca. 5000 Intensivbetten, 12,5 pro 100000 Einwohner (Quelle), für ganz Italien gesprengt. Viele dieser Betten sind auch mit anderen Patienten belegt (Quelle und Quelle). Sobald eine kritische Menge überschritten ist, können nicht mehr alle Patienten adäquat versorgt werden. Todesfälle häufen sich zwangsläufig, da unter anderem die wichtige Beatmung nicht mehr möglich ist.

Ein simples Rechenbeispiel von Ein simples Rechenbeispiel von Mikrobiologie und Virologe Prof. Dr. Martin Hadditsch: „…gäbe es auf 100000 Einwohner 20 beatmungspflichtige Covid-19-Patienten, so stünden in Österreich und Deutschland noch 10 Betten leer, während man in Frankreich oder Spanien 8 Patienten beim Sterben zusehen müssten“ (Quelle, Youtube Video ab 5:20). 

Anzahl Krankenhausbetten 1990-2017 (Quelle). 

Die Folge: Viele Menschen, welche ohne die ausgelöste Hysterie der Medien mit Atemwegs-Symptomen zu Hause geblieben wären, kommen jetzt in die Krankenhäuser.  Gerade alte Menschen (das Durchschnittsalter der Verstorbenen ist über 80, Quelle) besetzen die Intensivstationen, welche dort ohne die panischen Reaktionen auf das Coronavirus überhaupt nicht gelandet wären. Viele von ihnen wären besser betreut worden, oder „eines natürlichen Todes“ inm Kreise ihrer Familien oder einer Pflegeeinrichtung gestorben. Doch nun tragen sie zur Überforderung der Krankenhäuser bei, wodurch auch die sonst dort anfallenden Fälle nicht mehr adäquat versorgt werden können. Priorisierung bzw. Triage (mehr dazu hier) von medizinischer Hilfe ist unvermeidlich. Durch die hohe Ansteckungsrate des Virus und posthume positive Tests werden sehr  viele der Verstorbenen als COVID-19 Tote gezählt und die Todesrate steigt weiter an (Quelle).

Schritt 4: Ausgangssperre verstärkt den Infektionseffekt

Die Anfang März zuerst für betroffene Städte und Regionen und dann für ganz Italien verhängten Ausgangssperren kommen zu einem Zeitpunkt, zu dem vermutlich bereits hunderttausende mit dem neuartigen Coronavirus infiziert sind (Quelle). Der daraus resultierende enge Kontakt in der Familie konzentriert wie weitere Infektion noch – sie dient als Katalysator, unter anderem auch, weil virale Übertragungsraten in den eigenen vier Wänden am größten sind (Quelle). Dort sind dann vor allem die Risikogruppen betroffen, da sie von jüngeren Familienmitgliedern angesteckt werden, die maximal sehr milde Symptome aufweisen (Quelle). Der hohe kulturell-bedingte Familienzusammenhalt in Italien verstärkt diesen Effekt. Anstatt die Verbreitung in kurzer Zeit zu stoppen, geben verstecke Infizierte das Virus zumindest zeitweise sogar schneller weiter, auch an Risikopatienten. Auch andere, für ältere Menschen gefährliche Influenzaviren können in trockenen Innenräumen leichter oder häufiger übertragen werden (Quelle). 

Ein wichtigen Indiz: Erst nach fast 3 Wochen Ausgangssperre gehen die Steigerungen der Fallzahlen und die Todesraten langsam zurück, da durch die beschriebene Siutuation noch während der Regulierungen zahlreiche Infektionen hinzukamen. Dadurch entwickelt sich ein Teufelskreis. Bereits überforderte Krankenhäuser erhalten große Zahlen neuer Patienten, die durch das Ausgangsverbot dem Virus noch stärker ausgesetzt wurden. Der Zusammenbruch des Systems wird maximiert.

Schritt 5: Falsche Behandlung?

Es häufen sich zudem die Anzeichen dafür, dass auf den Intensivstationen, die schweren, oft sehr alten Menschen mit Vorerkrankungen zu früh intubiert werden. Davor warnen Lungenärzte schon seit einigen Wochen (Quelle). Intubation heißt: die Patienten werden unter Narkose gesetzt, was allein schon eine starke Belastung eines alten, schwachen Menschen darstellt und in der Folge künstlich beatmet, zumeist über ein Rohr, welches in die Luftröhre gelegt wird (Quelle). Die Notfallärzte auf den Intensivstationen, gerade in der derzeitigen katastrophalen Lage scheinen hier zu diesem schnellen, aber rabiatesten Mittel zu greifen.

Es gibt jedoch eine über Jahre andauernde Debatte zur Indikation und Sinnhaftigkeit von Intubationen bei alten Menschen. Eine Studie aus dem Jahr 2018 berichtet über dramatische Todesraten nach der Intubation von über 65-Jährigen (Quelle und Quelle): Nur 31 Prozent der Patienten im Alter von 65 bis 74 Jahren überleben den Krankenhausaufenthalt. Bei den 80- bis 84-Jährigen sinkt diese Zahl auf 19 Prozent und für die über 90-Jährigen sind es lediglich 14 Prozent. Andere Studien haben gezeigt, dass gebrechliche Senioren mit Vorerkrankungen nach einem Aufenthalt auf der Intensivstation einen Rückgang ihrer Gesundheit erleben und diejenigen, die eine Intubation bekamen, doppelt so häufig starben.

Ein wichtiger Grund: Der Körper ist durch die virale Infektion bereits stark geschwächt und sollte eigentlich dabei unterstützt werden, seine Abwehrkräfte zu maximieren. Die Intubation schädigt jedoch das System und entspannt darüber hinaus den Körper, indem ihm das Atmen abgenommen wird. Dazu auch Dr. Gunter Frank auf achgut.com: „…in der Praxis deuten Erfahrungsberichte inzwischen deutlich darauf hin, dass gestorbene und zuvor intubierte Covid-19 Patienten noch leben könnten, wenn man stattdessen abgewartet und kontrolliert Sauerstoff zugeführt hätte.“ (Quelle)

Schritt 6: Weitere Faktoren

Dazu kommen einige weitere Faktoren, welche von renommierten Experten und Statistikern aufgebracht werden und welche zeitnah analysiert werden sollten.

  • Verwirrende Zählweise der Todesfälle: Laut der Gesundheitsbehörden sowohl in Italien und Spanien, als auch in anderen westlichen Ländern, werden nicht die DURCH Covid-19 verstorbenen Menschen, sondern die MIT Covid-19 verstorbenen gezählt (Quelle). Viele werden erst nach dem Tod überhaupt getestet. Das führt zwangsläufig zu einer Überschätzung der Todeszahlen, da andere Ursachen überhaupt nicht berichtet werden (Quelle). Die zentrale Frage, wie viele tatsächlich die Coronavirusinfektion als Todesursache hatten, wird ignoriert. Das hat inzwischen auch das Robert-Koch-Institut für Deutschland bestätigt (Quelle).

  • Hohe Luftverschmutzung (in Norditalien): Die Po Ebene und die stark industrielastige Lombardei finden sich unter den Regionen mit der schlechtesten Luftqualität in Europa. Das ist vergleichbar, wenn auch nicht so stark ausgeprägt, wie in der Wuhanregion in China. Besonders schlecht sind hier die Werte für die derzeit leidende Stadt Brescia (Quelle)
  • In Italien und Spanien gibt es viele ältere Raucher und die COPD-Fälle (chronische Lungenerkrankungen) sind vergleichsweise häufig (Quelle) und es wird weniger Geld in Prävention und Behandlung investiert (Quelle). Ein sehr relevanter Risikofaktor für Covid-19, welches gefährliche Lungenentzündungen auslösen kann.
  • Antibiotikaresistente Keime töten besonders viele Menschen in Gesundheitseinrichtungen in Italien. Das ist im Zusammenhang mit Lungenentzündungen ein großes Problem in der aktuellen Krise (Quelle und Quelle)
  • Italien und Spanien haben sehr wenige ausgebildete Krankenpfleger und Krankenhausbetten pro 1000 Einwohner im internationalen Vergleich und zudem recht alte Mediziner mit unzureichender moderner Ausbildung (Quelle und Quelle). Die Überforderung der Systeme, gerade bei sehr lokalisierten Ausbrüchen wie hier in der Lombardei, in Madrid oder in Katalonien wird begünstigt

Fazit: Die sich herauskristallisierende Datenlage und erste Studien renommierter Mediziner etc. weisen inzwischen eindeutig darauf hin, dass sich die Corona-Epidemie ähnlich auswirkt wie eine relativ gefährliche Grippeepidemie. Das zeigt auch die europaweite, wöchentliche Analyse der Gesamtmortalität, EuroMOMO (Quelle). Hier ist der Ausschlag nach oben, dem im Winter alljährlich durch Atemwegserkrankungen ausgelöst wird., in den letzten Wochen und Monaten sogar deutlich kleiner als in einigen Vorjahren.

In starken Influenzajahren könnten Schätzungen zum Höhepunkt der Ausbreitung bis zu 1000 Menschen pro Tag als Folge der Infektion sterben.  Die hohe Mortalität für alte, gebrechliche Patienten ist zudem für Covid-19 und Influenzaerkrankungen deckungsgleich (Quelle).

Seit dem Ausbruch der Krise in China und noch vermehrt in Europa überschlagen sich angebliche Experten mit Prognosen und Hochrechnung zu den Infektions- und Todesraten! Doch ihre Basisdaten sind überhaupt nicht repräsentativ, sondern basieren auf den selektiven Tests von Kranken und insbesondere schwer erkrankten. Die politischen Maßnahmen sind geleitet von diesen fehlerhaften Annahmen, ohne dass eine sachgemäße Untersuchung mit einer repräsentativen Stichprobe auch nur versucht worden wäre.  

Anstatt die Risikogruppen zu schützen und sie im Alltag zu unterstützen, wie es im übrigen bei starken Grippeepidemien stets gemacht werden sollte, sind die Staaten weltweit panisch in die Richtung von massiven Freiheitseinschräkungen und Verfassungsbrüchen gerannt. Mit Shutdowns werden die Existenzen etlicher Millionen Menschen riskiert. Wohlstand in ungekanntem Maße wird auf der Basis von Horrorszenarien vernichtet. Am Ende vermutlich zur fehlgeleiteten Eindämmung einer recht aggressiven Atemwegserkrankung.

Die aktuellen Maßnahmen müssen rasch beendet werden, um die langfristigen Folgen immerhin zu minimieren. 

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