Im Zuge der als Pandemie klassifizierten Ausbreitung des Coronavirus wurden weltweit strikte, freiheitseinschränkende Maßnahmen verordnet. Das Ausmaß der Restriktionen hat es in dieser Form in der Moderne noch nicht gegeben und so flächendeckend sind sie vermutlich sogar in der Geschichte der Menschheit einmalig. Auf diesem Blog werden die moralischen und die ökonomischen Konsequenzen dieser Maßnahmen thematisiert werden aber beginnen möchte ich mit einem emotionalen Appell.
Denn was auf der Welt gerade passiert ist aus meiner Sicht eine extreme Beschränkung des Lebens an sich. Menschen werden in ihre eigenen vier Wände verbannt und selbst wenn sie rausgehen, sollen Kontakte minimiert werden. Viele Aktivitäten sind überhaupt nicht mehr möglich oder nur noch allein. Die Isolation hat die Kontaktdichte des zwischenmenschlichen Zusammenlebens ist auf das kleinste mögliche Maß reduziert! Und dabei sind sie für einen gesunden Menschen unabdingbar. Kommunikation mit verschiedenen Menschen, Körperkontakt, gemeinsames Lachen sind zentrale Bestandteile des Lebens und ohne sie werden wir krank.
Auf dem Altar der vermeintlichen Sicherheit werden aus Angst vor einer Krankheit alle Dinge geopfert, welche die Existenz lebenswert machen. Doch Menschen müssen leben. Dazu gehört das Erleben von besonderen Momenten, das Risiko etwas Neues auszuprobieren, Fühlen von Freude und Begeisterung, aber auch Angst, das gemeinsame Feiern, Fehler machen und ja, auch mal das Leiden in schrecklichen Situationen. Schmerz und Freude werden nur in der freien Entfaltung wirklich erlebt und gelebt. Ohne sie vegetieren wir dahin.
Derzeit wird ein katastrophaler Präzedenzfall aufgebaut, bei dem suggeriert wird, dass wir ohne Konsequenzen dem gesamten Leben Einhalt gebieten können, um womöglich Menschenleben zu retten. Und danach sei dann alles wie vorher! Doch wie soll das weitergehen? Igeln wir uns bei jeder Gefahr ein? Ist Sicherheit und Unversehrtheit ab jetzt stets mehr wert als das richtige Leben?
Unser gesamter Wohlstand und alle Aspekte des Lebens, die wir aufregend und wertvoll erachten, basieren auf der Aufgabe von Sicherheit und der Übernahme von Verantwortung für das eigene Leben. Wenn wir morgens das Haus verlassen, nehmen wir in Kauf, dass uns etwas passieren kann. Im Straßenverkehr, bei der Arbeit oder beim Sport. Krankheiten gibt es zuhauf und die töten auch bei in Deutschland hunderttausende Menschen pro Jahr! Das Risiko begleitet uns alltäglich und überall. Der Fakt, dass wir heutzutage in den sichersten und friedlichsten Gesellschaften in der Geschichte der Menschheit oder gar der Erde leben, darf uns nicht vergessen lassen, dass Unsicherheit und der Tod feste Bestandteile unserer Existenz sind. Und das lässt sich auch durch Ausgangssperren, Verbote und Zentralisierung von Macht nicht verhindern.
Panik und Schätzungen mit keinerlei Beweisen treiben diese Maßnahmen, welche zudem von einem substanziellen Teil der Weltbevölkerung unterstützt werden. Wir haben keine Ahnung, wen wir genau retten oder wie groß die Gefahr ist und über die Folgen macht sich keiner ernsthaften Gedanken. In den Kommentaren auf sozialen Netzwerken liest man vor allem Folgendes: „Klar, da gehen ein paar Pleite, aber was solls, wenn wir nur ein Menschenleben retten!“ Solange die Menschen ihre Playstation und Netflix haben, scheinen sie einer totalitären Tendenz zuzustimmen. Unsere Gesellschaften sind so komfortabel geworden, dass das Wissen über die Entstehung von Wohlstand, der Annehmlichkeiten, die wirklich täglich genießen und der Lebensqualität, die wir erreicht haben völlig abhandengekommen ist. Dass alle unsere Errungenschaften auf der Aufgabe von Sicherheit zugunsten von freier Entfaltung basieren, wird überhaupt nicht mehr diskutiert. Zur Aufhebung unserer Freiheitsrechte sind gegenwärtig nicht einmal handfeste Beweise vonnöten!
Anscheinend hat sich die Mentalität der Menschen, vor allem auch der jüngeren Generationen, in den letzten Jahrzehnten schleichend und fast unbemerkt verändert. Sicherheit ist auf einmal das größte zu bewahrende Gut, für das alles andere aufgegeben werden muss. Ein seltsamer Zug einer als sehr narzisstisch wahrgenommenen „YOLO-Generation„. Aber vielleicht ist genau diese Denkweise der Auslöser. Der starke Trend zur Selbstbezogenheit sorgt in der Panik für einen geblendeten Selbsterhaltungstrieb, durch den ohne Rücksicht auf Verluste unmittelbar die emotionale Sicherheit im Vordergrund steht. „Nach mir die Sintflut“!
Der Appell: Statt einfach unsere Gesellschaften zu zerstören, um VIELLEICHT einige Leben zu retten, muss bewiesen diese absurden Maßnahmen sofort gestoppt werden. COVID-19 ist vielleicht gefährlicher als eine normale Grippewelle. Aber deshalb darf das Leben nicht aufhören. Wenn uns das Heilmittel kränker macht als die Erkrankung selbst, sind wir auf einem langen Holzweg, von dem es vielleicht kein Zurück gibt.