DIE AKTUELLE SITUATION (ständig aktualisiert, Stand: 28.03.2020)
Part 1 – Das Virus
Zusammenfassung: Es handelt sich bei SARS-Cov-2 um ein sehr aggressives, neuartiges ( oder durch ein neues Testverfahren vor Kurzem identifiziertes Virus), welches zusätzlich zur diesjährigen eher moderaten Grippewelle den Behandlungsaufwand für Atemwegserkrankungen deutlich intensiviert. Die der Menschheit auferlegten Maßnahmen stehen in keinem Verhältnis zur Gefährung durch die Erkrankung COVID-19 und werden mehr Schaden anrichten, als sie verhindern können.
Was ist das Coronavirus? Physiologisch greift die durch das SARS-Cov-2-Virus ausgelöste COVID-19-Erkrankung besonders stark die unteren Atemwege an. Die Symptome ähneln einer schweren Erkältung, aber mit abweichender Prävalenz der Symptome. Hohes Fieber und Atemnot sind Anzeichen für einen schweren Verlauf (Quelle und Quelle).
Die schweren Erkrankungen, die durch das Virus ausgelöst werden, betreffen mitunter fast ausschließlich ältere, vorerkrankte Menschen. Für diese Gruppe scheint COVID-19 sogar gefährlicher zu sein, als normale, saisonale Influenzaepidemien.
WICHTIG: Für den Großteil der Menschen handelt es sich maximal um eine milde Art der grippeartigen Krankheiten. Die Influenza führt durchschnittlich zu deutlich schwereren Verläufen (Quelle).
Krankheitsverlauf: Schon mit dem gegenwärtig unvermeidlichen Fokus auf kritische Fälle wird von mind. 80% milden Verläufen berichtet (Quelle). Diese Zahl wird in der Realität viel höher sein, was aber erst mit steigenden Testzahlen und randomisierten Stichproben aufgedeckt werden kann. Die identifizierten kritischen Fälle werden sich hingegen kaum verändern. Denn diese gehen vermutlich bereits zu diesem Zeitpunkt vollständig in die Erfassung der Gesundheitssysteme über (Quelle).
Die Infektionsrate ist hoch. Verstärkt durch Populationsdichte und hohe Mobilität in modernen Gesellschaften. Die hohe Inkubationszeit (durchschnittl. 5-6 Tage, insgesamt 2 bis 14 Tage, Quelle) in der anscheinend bereits eine Ansteckung erfolgen kann wird maximiert die Übertragungsrate. Außerdem fehlt eine Impfung. Die Konsequenz: Neuer Virus, starker Ausbruch.
In Zahlen (Quelle): Influenza hat eine Übertragungsrate von durchschnittlich 1,3 (Basisreproduktionswert saisonal 1 bis 2). Jede mit der Grippe infizierte Person kann sie durchschnittlich auf 1,3 Personen übertragen, und die Grippe ist seit langem bekannt, sodass eine große Anzahl von Menschen bereits Kontakt mit dem Virus hatte. Die Übertragung der Influenza ist demnach relativ langsam. SARS-COV-2 hat jedoch eine Übertragungsrate von fast 3. Also kann jeder Infizierte auch während der Inkubationszeit oder ohne Symptome das Virus ca. 3 Personen übertragen, so dass das Auftreten von Fällen sehr schnell erfolgt.
Durch frühes, gezieltes Testen kann das jedoch gestoppt und kontrolliert werden. Darauf deuten die Ergebnisse aus vielen Ländern im skandinavischen Raum, sowie aus Deutschland, Österreich, Südkorea oder Japan (Quelle).
Die Letalität ist hoch umstritten. In China, wo das Virus bisher vermutlich am längsten aktiv war, schaffte es COVID-19 selbst in der Hochphase zwischen Februar und März nur auf Rang 49 der Todesursachen (Quelle). Aber: In Italien war es in der gleichen Phase auf Platz 8 (Quelle). Lokale Ausbrüche führen zu signifikanten Anstiegen der Todeszahlen, z.B. in Wuhan, wo es im Februar zu einer 25%-Steigerung durch COVID-19 kam (Quelle). Aber solche selektiven Analysen eines lokalen Ausbruchs der Epidemie verzerren das Gesamtbild der Gefährung. Jeder Ausbruch einer Infektionskrankheit kann statistisch auf dramatische Weise dargestellt werden, wenn die Perspektive angepasst wird.
Die Dunkelziffer ist sehr groß und unterscheidet sich zwischen Regionen stark. Durch die größtenteils milden Verläufe und das Gebot, im Falle grippeartiger Symptome derzeit einfach zuhause zu bleiben, gibt es sehr viele unerkannte Fälle. Geschätzt sind es derzeit 5-15-fach der offiziellen positiven Tests (erste Quelle, Studie aus China).
Eine hohe Dunkelziffer von nicht diagnostizierten Fällen ist bei zahlreichen leichten und sogar symptomfreien Verläufen überhaupt nicht vermeidbar. Dabei spielt auch die Zahl der Tests und wie diese über die Bevölkerung verteilt sind eine entscheidende Rolle. Denn: In Deutschland wird augenscheinlich recht viel getestet. Eine Übersicht: 167.000 Tests (15.3.20) gegenüber 316.000 Südkorea, 207.000 Italien (jeweils 20.3.20). Leider sind die Zahlen hier nicht so aktuell, da die Berichterstattung sehr schleppend verläuft. Aber in den EU-Ländern wurden die Zahlen an Tests laut offizieller Aussagen in der Woche vom 16.3. nochmals deutlich angehoben. Deutschland liegt hier anscheinend ganz vorne. Zurzeit werden mehr 100.000 Tests pro Woche durchgeführt, so dass die aktuelle Zahl (Stand: 24.3.2020) eher bei 450.000 oder mehr liegt (Quelle).
Setzt man dies jetzt in Relation zu den positiven Tests, ergibt sich ein deutlicher Trend:
Deutschland 15.03.2020 – Tests: 167000 Positive Tests: 3795 = 2.3%
Schätzung Deutschland 23.03.2020 – Tests: 450000, Positive Tests: 33000 = 7.3%
Südkorea 20.03.2020 Tests: 316000 Positive Tests: 8652= 2.7%
Italien 20.03.2020 Tests: 206000 Positive Tests: 41035 = 19.9%
Frankreich: 15.03.2020 Tests: 36747 Positive Tests: 4499 = 12.2%
Spanien 18.03.2020 Tests: 30000 Positive Tests: 11178 = 37.3%
Diese Kennzahl, die noch sehr schwer zu finden ist, und vor allem in der Berichterstattung bisher keine Rolle spielt, bietet eine weitere Berechnungsgrundlage für das Ausmaß der Dunkelziffer.
Die Werte von Frankreich, Italien und Spanien sind dementsprechend zu niedrig, weil man sich derzeit in bestimmten Regionen auf die kritischen Fälle konzentrieren muss. Deshalb ist auch die auf dieser Basis berechnete Mortalitätsrate sehr hoch. In Italien liegt sie zurzeit bei 10% (24.03.2020: 70000 zu 7000, Deutschland 33000 zu 160 also 0,48%). Eine hohe Testzahl bei deutlich geringerer Sterblichkeitsrate würde auf eine realistischere Einschätzung der Infiziertenzahl hindeuten. Je mehr Tests im Verhältnis zur Bevölkerung durchgeführt werden, derzeit in Deutschland knapp 5% mit stark steigender Tendenz, desto valider das Bild im Hinblick auf die gesamte Bevölkerung. Die Dunkelziffer sinkt. Bei 7.5% positiver Tests und einer viel geringeren Todesrate, als in den Krisenländern, ergäbe sich eine tatsächliche Fallzahl, die für Italien oder Spanien 10-Mal oder sogar mehr über den Schätzungen liegt (Quelle).
Die Schlussfolgerung: In Italien gibt es nicht 70.000 Infizierte, sondern mind. 700000, und die meisten wissen es nicht bzw. werden niemals gezählt (Quellen: https://ourworldindata.org/coronavirus & https://interaktiv.morgenpost.de/corona-virus-karte-infektionen-deutschland-weltweit/)
Multiple Faktoren führen zu regionalen Ausbrüchen scheinen die Gefährdung der Risikogruppen zu vergrößern: Luftverschmutzung (siehe hierfür Wuhan, Brescia oder Bergamo), sozialer Austausch mit den Risikogruppen in mediterranen Ländern, sowie der Altersstruktur der Bevölkerung (Quelle). Und sehr wichtig, die späte Erkennung durch die Inkubationszeit. In Italien fanden sich am ersten Tag des offiziellen Ausbruchs in der Lombardei am 20.2. sofort 36 weitere Fälle (Quelle und Quelle). Da war es für das unvorbereitete Gesundheitssystem schon zu spät.
ABER: Es sind es dort nur lokale Ausbrüche dieser neuartigen Coronaart, welche sich leider zuerst unentdeckt und in Verbindung mit der fehlenden Immunisierung schnell vermehrt. Die restlichen Regionen der am meisten betroffenen Länder zeigt keine vergleichbare Ausbreitung, welche gefährlicher oder deutlich aggressiver als eine normale Influenzawelle agiert. So sind es in der Region Lazio (mit Rom) auf 6 Millionen Menschen am 23.3. 63 Tote auf sehr wenige identifizierte Fälle, ca. 1540. Das ist nicht signifikant und selbst deutlich unter dem bayerischen Vergleichswert (Quelle). In China fanden sich bisher 67800 der knapp 82000 positiven Tests in der Hubei Region um das Epizentrum Wuhan (Quelle). Danach folgt Guangdong mit der moderaten Zahl von gerade einmal 1415 Fällen.
Deshalb sind einige regionale Gesundheitssysteme sind überfordert (siehe Norditalien, Wuhan und Madrid), da in diesen Ländern viele der Risikofaktoren vereint sind und sehr konzentrierte, große Ausbrüche auftreten. In Italien waren es vor dem Ausbruch laut Gesundheitsbehörde ca. 5000 Intensivbetten auf 60 Millionen Einwohner, in Deutschland waren es bereits 28000 auf 82 Millionen (Quelle). In Norditalien sind darüber hinaus nur ein Teil dieser Betten zu finden. Wie sich eine Überbelegung äußert, zeigt sich auch in Spanien: Am 23.3. lagen allein in Madrid 1050 Personen auf der Intensivstation, 1535 waren verstorben (Quelle). Angesichts dieser Zahlen sind neue Hospitalisierungen überhaupt nicht möglich, weil die Kapazitäten überstrapaziert werden (Quelle).
Die Folgen sind dramatisch, wie es die teils schrecklichen Fernsehbilder und Erfahrungsberichte in den sozialen Medien zeigen. Es würde sich demnach um das unglückliche, furchtbare Zusammenkommen verschiedener Faktoren handeln, die jeweils zu einer lokalen Epidemie geführt haben. Diese Entwicklung muss sehr ernst genommen werden, darf aber nicht als einziger Treiber der getroffenen Maßnahmen genutzt werden. Nicht Ausnahmen, sondern die Regel muss hier priorisiert werden.
Die Risikowahrnehmung wird durch die fehlerhafte Berechnung und Überschätzung der Todesrate manipuliert. Berechnet wird sie auf allen großen Seiten und von Berichtstellen wie der WHO oder dem Robert-Koch-Institut bislang aus der Anzahl der Todesfälle geteilt durch die positiven Tests (Quelle). Diese Zahl wird dann mit der Grippe-Todesrate verglichen, welche in der Regel als 0.1% dargestellt wird (Tagesschau, Aponet, NPR).
Bei den Grippewerten aus verschiedenen Ländern handelt es sich jedoch um tatsächliche Todesraten – die Case Fatality Rate (CFR). Denn sie errechnen sich aus der Zahl der Todesfälle geteilt durch die gesamte Zahl der jährlichen Fälle (als Schätzung, Quelle). Würde man für die Influenza die gleiche Methode verwenden, wie derzeit für COVID-19, müsste man z.B. für die Grippewelle 2017/18 die abgeschätzten Todesfälle (25100, Methodik) durch die labordiagnostischen positiven Influenzatests (334000) teilen und käme auf einen schockierenden Wert von 7.5% (Quelle). Das wäre extrem, selbst im Vergleich zu COVID-19. Tatsächlich werden aber die gesamten Erkrankungen geschätzt. Dazu das RKI in seinem Influenzabericht: „Nach jeder Grippesaison wird die Gesamtzahl der über das erwartete Maß hinausgehenden Arztbesuche aufgrund akuter Atemwegserkrankungen geschätzt. Diese Gesamtzahl entspricht vermutlich in etwa der Zahl der Patienten mit einer Influenza-Erkrankung (Quelle zur Methodik). Die 25100 Todesfälle werden durch diesen Wert geteilt.
Der gesamte Vergleich ist derzeit sehr irreführend oder sogar fahrlässig. Um eine solche Schätzung für COVID-19 vorzunehmen, braucht es Zeit und umfangreiche Daten.
Die wirkliche Todesrate ist noch schwer abzuschätzen, aber es gibt erste Ansätze. Wie oben beschrieben sind die bislang berichteten Zahlen nicht valide. Die am häufigsten zitierten 3.4% der WHO basieren auf der Anzahl der Toten geteilt durch positive Fälle Anfang März ohne Rücksicht auf unerkannte Fälle und die Starke Altersabhängigkeit der Sterblichkeitsrate. Die bisher genaueste, kontrollierteste Messung (Kohortenstudie) kommt vom Kreuzfahrtschiff Diamond Princess mit einer CFR von 1% in einer älteren Population (gesamtes Schiff 62 Jahre, Quelle). Für diese Risikogruppe ist sie vermutlich etwas höher als eine saisonale Influenza, vor allem durch die Neuartigkeit des Virus und die dadurch geschwächte Immunreaktion. Der erwartbare Wert für die Todesrate liegt auf Basis dieses kleinen Datensatzes zwischen 0,05 und 1% (Quelle).
Immer noch schwache Schätzungen basierend auf den hohen Testzahlen in Österreich und Deutschland kommen auf 0.56% bzw. 0.48% (24.3., Quelle), wobei auch hier eine deutliche Dunkelziffer bestehen dürfte. In den Skandinavischen Ländern ist die Sterblichkeitsrate ähnlich gering. Und die tatsächliche Todesrate dürfte also noch etwas geringer sein (Quelle).
Auch die Kommunikation der Zahlen ist verwirrend und mangelhaft. Positive Tests werden als Zahl der Infektionen dargestellt, obwohl diese beiden Zahlen nicht identisch sind. Alle Meinungsführer nutzen schockierende Zahlen und Fakten selektiv und machen Prognosen darüber, wie groß die Dunkelziffer ohne Symptome wirklich ist. Daraus wird ein extremes Gefährdungspotential und eine überzogene CFR (Case Fatality Rate, Sterblichkeitsrate) abgeleitet. Die gesamte Debatte basiert auf Spekulationen zu möglichen Horrorszenarien.
Beispiele
- Welt Ich habe Corona, aber keiner wollte mich testen
- Welt: Schweiz: Wie in Italien
- Welt: Coronavirus in New York: Patienten kommen schon sehr schwer krank an
- Tagesspiegel: Drosten: Ein Jahr im Ausnahmezustand
Fehlende Evidenz für langfristige Auswirkungen: Es ist offensichtlich, dass derzeit eine hohe Zahl an Infektionen und lokal an Todesfällen auftritt. Wenn sich allerdings die Gesamtsterblichkeitsrate („All-cause-mortality) eines Landes über das Jahr verteilt nicht oder nicht signifikant erhöht, ist COVID-19 nicht gefährlicher oder gesellschaftlich relevanter als andere Krankheiten und Todesursachen.
Part 2 – Die Maßnahmen
Maßnahmen scheinen völlig überzogen. Die derzeitige Strategie soll die Ansteckungsrate über die Zeit zu verteilen, damit der Höchstwert auf einem Niveau liegt, welches für das Gesundheitssystem besser beherrschbar ist. Die Regierungen hören ausschließlich auf voreingenommenen Rat von Experten aus der medizinischen, biologischen Feldern, ohne die Vor- und Nachteile abzuwägen. Diese zeitliche Verlängerung wird mit hohen wirtschaftlichen und menschlichen Kosten verbunden sein.
Eine Infektionskrankheit, welche den größten Teil der Bevölkerung kaum gefährdet, sollte so nicht eingedämmt werden. Alle Gedanken sind derzeit in eine Richtung gelenkt: Den Schutz der Menschen vor sich selbst im Angesicht mit einer vermeintlichen Gefahr für die gesamte Menschheit. Dabei werden Scheuklappen aufgesetzt vor Vergleichen mit regelmäßigen weltweiten Epidemien von Atemwegserkrankungen auf der einen Seite und den langfristigen gesellschaftlichen, ökonomischen Folgen für die gesamte Menschheit. Der müßige Grippevergleich für die USA im Winter 17/18: Über 900000 Hospitalisationen und laut CDC ungefähr 61000 Tote (CI-95: 46404 bis 94987, Quelle). Andere Quellen sprechen von ca. 80000 (Quelle). Die Menschheit kann nicht auf jede tödliche Krankheit oder außerordentlich gefährliches Ereignis mit vollständigem „Shutdown“ reagieren. Stattdessen sollte in diesem Fall die Immunisierung vorangetrieben UND der ökonomische, soziale Schaden minimiert werden.
Häusliche Isolation ist der falsche Weg. Sie sorgt dafür, dass dem Virus im begrenzten Raum ohne Frischluft und direktes Sonnenlicht bessere Bedingungen zur Ausbreitung gegeben werden. Die asymptomatischen Infizierten geben den Erreger in der Familie weiter.
Katastrophale mediale Berichterstattung: Verantwortungsvolle Journalisten senken das Panikniveau der Bevölkerung mit echten Daten und Fakten und fördern nicht überzogene, emotionale Reaktionen. Daraus werden die sehr kostspieligen, teils totalitäre Maßnahmen, die unsere Zivilisationen für Jahrzehnte beschädigen und Armut vervielfachen könnten. Durch die ständigen Live-Updates ohne Kontext mit Bezug auf die derzeitigen Todesraten als echte Orientierungswerte ist eine unvergleichliche Angst entstanden, welche die Reaktionen der Politik und der Bevölkerung leitet.
Die Konjunkturpakete sind eine Katastrophe für die Wirtschaft in Deutschland und weltweit. 750 Milliarden Euro aus direkter Verschuldung und Garantien in einem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) (Quelle und Quelle) ist eine Summe, mit der die jüngeren Generation noch lange zu kämpfen haben wird. Aus staatlicher Sicht ergeben sich neben den Finanzspritzen für Unternehmen zusätzliche Kosten bei Sozialleistungen, u.a. Kindergeld und Hartz 4 (Quelle).
Dabei ist selbst das sofort benötigte Geld noch gar nicht verfügbar. Stattdessen werden erstmals seit mehr als fünf Jahren neue Schulden aufgenommen. Es wird eine nachträgliche Kreditaufnahme in Höhe von 156 Milliarden Euro angestrebt. Staatsverschuldung und Umverteilung von Steuergeldern auf große, gut vernetzte Konzerne ist der Plan der Wirtschaft, während für Selbstständige und KLeinunternehmen geringe Hilfen oder Darlehen bis 15000€ bekommen (Quelle). Solche Rettungsmaßnahmen unter Berücksichtigung der finanziellen Lage der westlichen Industrieländer verantwortungslos und werden zu einer Verlängerung der Krise führen, wenn die Anfangseuphorie aus dem Geldfluss abklingt (Quelle, mehr dazu unter Die Folgen).
Part 3 – Die Folgen
Akute wirtschaftliche Einbrüche sind bereits nicht mehr zu vermeiden und werden mit jedem Tag gravierender. Kleine und mittelständische Unternehmen haben in der Regel eine geringer Kapitalbasis und Verbindlichkeiten und werden rasch aus dem Markt gespült. Große, produktionsintensive Unternehmen müssen Arbeitnehmer entlassen und der Prozess des Wohlstandsverlust wird beschleunigt. Wir begeben uns in eine Abwärtsspirale, die wie die Ausbreitung des Virus exponentiell voranschreiten wird.
Langfristige ökonomische Folgen sind bisher nur zum Teil absehbar, aber werden in jedem Fall harsch ausfallen. Einige Beispiele:
- Wirtschaftskrisen mit starken Einbrüchen der BIP werden zwangsläufig passieren. Sie führen zu Arbeitslosigkeit, Insolvenzen und einem unvergleichlichen Kapitalverlust. In Amerika waren es in der Woche vom 23.3. alleine 3 Millionen neue Neuanmeldungen von Menschen ohne Arbeit (Quelle).
- Der Welthunger, der in den letzten Jahrzehnten trotz rasant wachsender Weltbevölkerung in armen Ländern drastisch reduziert wurde, wird wieder ansteigen. Im letzten Jahr waren es ca. 9 Millionen Hungertote (Quelle). Ein Anstieg von 10%, also 900000 Menschen, ist eine konservative Schätzung. Und darunter sind vor allem kleine Kinder!
- Weniger Kapital wird in medizinische Forschung und Ausrüstung fließen, wodurch auch in westlichen Industrieländern die Qualität der Gesundheitsversorgung eingeschränkt wird. Krebstherapie, Präventionsmaßnahmen oder Notfallversorgung werden leiden und das wird zwangsläufig viele Leben kosten.
- Geldmangel in öffentlichen Systemen: Sozialsysteme und Gesundheitswesen werden unter einem Rückgang der finanziellen Mittel leiden. Langfristig wird das zu einem spürbare Rückgang der Lebensqualität und sogar einem Anstieg der Mortalität führen, da die Qualität der Vorsorge und der Leistungen zurückgehen wird. Das Rentenniveau wird weiter sinken müssen, da fehlende Steuereinnahmen die Subventionierung des Rentensystems durch erschweren.
- Soziale Unruhen sind zu erwarten. Die von der Bundesregierung in Deutschland und anderen Staaten geplanten Hilfspaket führen zu einer weiteren Umverteilung von Steuern und anderen Zwangsabgaben zu großen, gut vernetzten Unternehmen wie Lufthansa oder angeblich „systemrelevanten“ Banken.
- Langfristige Rezession: Dúrch den flächendeckenden Einbruch von Produktion, erwerbstätiger Arbeit und Investments, wird aus einer akuten Krise wahrscheinlich eine ausgewachsene Depression (Quelle). Die Staatsverschuldungen, welche bereits zuvor am Limit waren, werden weiter steigen. Die niedrigen Zinssätze der Zentralbanken spülen billiges Geld in den Markt und Inflationsraten steigen. Auch darunter leiden vor allem „kleinere Sparer“ und Menschen ohne wertvolle Sachanlagen.
Biologische sSpekulation: Ein bislang wenig besprochener Fakt sind de negativen Auswirkungen der teilweisen Isolierung und Kontaktreduktion von Menschen. Über einen längeren Zeitraum wird das gesamte „Keim-Gleichgewicht“ in der Bevölkerung, welches für die Gesundheit und die Resilienz gegen ALLE Infektionskrankheiten essentiell ist, beschädigt werden. Eine Immunsuppression in der gesamten Bevölkerung könnte entstehen. Wenn Menschen nach Wochen oder Monaten der sozialen Isolation wieder normal miteinander interagieren, kann der Organismus auf das Keimbiotop seines Umfeldes nicht mehr und es wird einen dramatischen Anstieg sämtlicher anderer Infektionen, nicht nur von durch das Coronavirus, geben. Todesraten durch andere Infektionen werden sich vergrößern. Fazit: Auch für den allgemeinen Zustand des Immunsystems der Bevölkerung ist das Maßnahmenpaket bzw. das Experiment, welches fast mit der gesamten Weltbevölkerung durchgeführt wird, unverantwortlich.
Was muss jetzt passieren?
Wie oben beschrieben handelt es sich wahrscheinlich um das schreckliche Zufälle gefördert von menschlichem Versagen, die zu den lokalen Ausbrüchen in Norditalien, der Region Madrid oder Wuhan geführt haben. Diese schreckliche Entwicklung muss ernst genommen werden, darf aber nicht als einziger Treiber der getroffenen Maßnahmen genutzt werden. Nicht Ausnahmen, sondern die Regel muss priorisiert werden. Deshalb sollten folgende Schritte unternommen werden:
- Sofortige Aufnahme des regulären Alltags, um die langfristigen Folgen zu minimieren.
- Ressourcen auf Tests konzentrieren. Große Energien sollten in die Durchführung von Tests gehen, um Ausbrüche zu identifizieren und sofort zu stoppen.
- Studien und Analyse der epidemiologischen Daten vor allem auch zur saisonalen Komponente (siehe SARS)
- Beginn einer weitgehenden Immunisierung der Bevölkerung unter Rücksichtnahme auf Risikopatienten (Quelle)
- Datenbasierte Identifikation und Sicherung der Risikogruppen, bis zur selbstgewählten Isolation
- Aufklärung der Bevölkerung über reale Risiken. Vermeidung von Spekulation und Ausmalen von Horrorszenarien
- Freisetzung von Innovationen: (Kreative) Ideen, wie gefährdete Personengruppen (wenn nötig) isoliert werden können und die Behandlungskapazität im Ernstfall maximiert werden kann. (Beispiel: App, in der sich Leute zur Unterstützung einsamer Risikofälle bewerben können, Lebensmittel liefern etc.)
- Ressourcen und Regulationsabbau für Forschung der Krankheit im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 und Medikamenten zur erfolgreichen Therapie
- Staatlich: Steuersenkungen, Abbau von Regulierungen auch im gesamten wirtschaftlichen Bereich, um die Erholung der Wirtschaft voranzutreiben und Innovation zu fördern
- Strafrechtliche Konsequenzen für die Verursacher der echten Katastrophe, auch in der Politik. Verfassungsverstöße müssen untersucht werden.
Weitere recherchierte Quellen:
- Die Katastrophe mit 8 Toten auf dem Kreuzfahrtschiff Diamond Princess (Quelle), ein Vorkommen, dass als speziell für COVID-19 angebracht wird, aber in den letzten Jahren auch schon durch Influenza ausgelöst wurde (siehe hier und hier).
- Pneomoniefälle mit tödlichem Ausgang steigen in den letzten 30 Jahren in Italien an und führen gerade in der älteren Bevölkerungen zu vielen Todesfällen. 1990 waren es knapp 7000, 2017 deutlich über 12000 (siehe Grafik hier, Quelle). Dieser Trend lässt sich zwar auch in anderen Länder beobachten, aber der Anstieg war gerade in den letzten Jahren weniger ausgeprägt (siehe Frankreich hier). Die Alterung der Bevölkerung führt zu einer hohen Belastung des schlechten Gesundheitssystems.
- Grippewellen waren in den letzten Jahren sehr tödlich – Beispiel USA im Winter 17/18 mit 900000 Hospitalisationen und ungefähr 60000-80000 Toten. Oder Deutschland (diesen Part habe ich vom Deutschen Netzwerk Evidenzbasierte Medizin übernommen) im gleichen Jahr mit geschätzt 25.100 Menschen, welche an Influenza verstorben sind [Quelle]. Wenn man die vom RKI für 2017/18 errechnete CFR von 0,5% zugrunde legt, entspricht dies einer Anzahl von 5 Millionen Infizierten. Die Grippe-Saison dauerte laut Surveillance-Bericht des RKI von der 52. Kalenderwoche 2017 bis zur 14. Kalenderwoche 2018, also 15 Wochen [Quelle]. Um innerhalb von 15 Wochen auf 5 Millionen zu kommen, müsste sich die Anzahl der Infizierten alle 4,4 Tage verdoppeln – ähnlich wie wir es jetzt bei SARS-CoV-2 sehen – nur bei der Influenza haben wir es nicht gemessen. Es gab jedenfalls 2017/18 keine Meldungen, dass unser Gesundheitssystem überlastet war, obwohl sicher alle 25.000 Grippetoten vor ihrem Tod medizinisch versorgt wurden, die meisten sicher stationär oder gar intensivmedizinisch.
- Grippewellen bringen Gesundheitssystem an den Rand der Belastungsfähigkeit, wie in Frankreich 2016/17, als die Fallzahl und Todesfälle stark anstiegen und eine Krise ausgerufen wurde (Quelle und Quelle). Folgende Zitate: „Doch die Grippe trifft in diesem Jahr überdurchschnittlich viele Menschen über 65, von denen 20 Prozent mehr erkranken als man auf Basis Erfahrungen früherer Jahre angenommen hatte“, sowie „Zudem verschlechtert sich deren Zustand so schnell und stark, dass sie umgehend im Krankenhaus behandelt werden müssen. Dort wiederum sind die Notaufnahmestationen rettungslos überfordert“. Ähnliche Berichte exístieren auch über die Grippewelle im gleichen Jahr in den USA, selbst im milden Kalifornien (Quelle und Quelle).
- Es gilt als erwiesen, dass Selbstmordraten und Drogenkonsum durch Wirtschaftskrisen signifikant ansteigen. Dazu gibt es langfristige Untersuchungen und Stichpunktartige Berechnungen zur Krise 2007/2008 (eine Zusammenfassung gibt es hier).